Mittwoch, 28. Mai 2014

RCDS startet Uni-Wahlkampf 2014


Wie wir soeben feststellen konnten, startete der Düsseldorfer RCDS bereits diese Woche den Uni-Wahlkampf 2014 und plakatierte u.a. in Gebäude 23.01. Gruppenplakate von sich.
Eines jener Exemplare fand sich wenig später an jener stillen Örtlichkeit wieder...



Donnerstag, 6. Februar 2014

Gegenüber der Sache unwürdig.

Man fragt sich, was hier verwerflicher ist:
Eine mehrheitlich gewählte Studierendenvertretung (AStA), die offenbar leichtfertig grünes Licht für allgemein-politische Stellungnahmen gibt, oder eine Universitätsleitung, die eine Revision einer vorherigen Zustimmung offenbar nicht akzeptieren kann.


 

Bei soviel geeinter Uneinigkeit wird vor allem einem geschadet:
Der konstruktiven Auseinandersetzung in der Sache.
Einer wissenschaftlicher Institution unwürdig.

Donnerstag, 30. Januar 2014

Liberaler Übermut auf dem Campus

Politische Parteien, unabhängig ihrer Ausrichtung, haben es schwer auf dem Campus unserer Heinrich-Heine-Universität: Sie dürfen hier praktisch nicht öffentlich auftreten und/oder für sich werben.

Dennoch gab es in der jüngsten Vergangenheit einige Versuche der NRW-FDP wie deren Jugendorganisation "Junge Liberale NRW", mit öffentlichen Ständen für die eigenen politischen Ziele einseitig auf sich aufmerksam machen zu wollen:
Wie bekannt, half auch diese Campusaktion kurz vor der Bundestagswahl am 22. September 2013 nicht, die "bürgerliche FDP" über die 5%-Hürde in den aktuellen Bundestag zu tragen.

Aufgrund der Maxime der Chancengleichheit aller politischen Parteien, gab es aber auch schon damals eine Anfrage an die Hochschulleitung, ob solche Parteienwerbung grundsätzlich statthaft sei:
Offenkundig ist jene Parteienwerbung auf dem Campus auch schon im September 2013 nicht statthaft gewesen.

Umso verwunderliche ist nun, dass Anfang dieser Woche 2014 erneut die NRW-FDP sowie Vertreter der "Jungen Liberalen NRW" mit einem Stand auf dem Campus um die politische Gunst der Studierenden warben:
Nach erneuter Anfrage an die Hochschulleitung, die offenbar nicht in der Lage oder gewillt ist, ein generelles Verbot von Parteien auf dem Campusgelände durchzusetzen, scheint nun jedoch die einseitige liberale Dreistigkeit erkannt worden und möglicherweise auch die nötigen Konsequenzen denkbar zu sein:
Grundsätzlich sollte allen Beteiligten klar sein, das sich nicht nur einseitig eine Partei das Recht herausnehmen sollen dürfte, politisch auf dem Campus zu werben, während andere Parteien, die den offiziellen Weg einer Anfrage auf Bitte um Erlaubnis an die Hochschulleitung wählen, für ihre löbliche Aufrichtigkeit mit Absagen abgestraft werden.


Donnerstag, 19. Dezember 2013

Kommentar zu Gender-Problematik

Ein sehr lesenswerter Kommentar zur Gender-Problematik in der heutigen Ausgabe der Uni-Zeitung "CampusD".
Da leider noch keine Online-Version existiert, hier eine Photographie der Publikation:

Quelle: CampusD 5.2013, 19.12.2013, S. 20/21




Donnerstag, 5. Dezember 2013

AStA-Charity?!

Heute Nachmittag wurde, soweit bekannt, an alle Uni-Mail-Accounts folgende Nachricht des AStA-Vorstands geschickt:


Wie wir schon berichten sollen ab dem 07. Dezember alle Kopierkarten, zulasten der Kartenbesitzer (Studierenden), entwertet werden, da der von Seiten der Universität tätige Kooperationsdienstleister Xdemo in die Insolvenz gegangen ist und das Nachfolgeunternehmen die Guthabenkarten nicht akzeptieren wird.

Doch anstatt das der AStA, bereits frühzeitig von der Insolvenz informiert, die Studierenden rechtzeitig via AStA-Homepage, AStA-Facebookseite und AStA-CampusD über die drohenende Entwertung informiert hätte, erfolgte dies erst zwei Wochen vor Entwertungsfrist - mit einem kurzen, weitergeleiteten Facebook-Post der Universitäts-Stellungnahme.
Eine selbstbestimmte, engagierte und verfasste Studierendenvertretung sieht anders aus!


Dennoch kam man bei dem selbstverursachten Schlamassel nun zu dem löblichen Schluss, dass man die vielen individuellen (meist kleinen) Restguthaben nicht der Konkursmasse einfach überlassen sollte, sondern von Seiten des AStAs die verbliebenen Guthabenkarten einsammelt und dann als Gesamtssumme erfolgsversprechender beim Insolvenzverwalter geltend macht. Der dadurch erzielbare Erlös soll á la Vorweihnachts-Charity dem AStA zugeführt werden, der wiederum mit dem dadurch gewonnenen zusätzlichen Finanzmitteln eine "Aktion für die Studierenden" re-finanzieren möchte.

Die entscheidende Frage dabei bleibt jedoch, ob der AStA solche "Guthabenkarten-Spenden" überhaupt annehmen darf: Schließlich handelt es sich hier um Finanz-Guthaben, die der AStA beim Insolvenzverwalter zu eigenen Finanzmitteln umwandeln möchte - Finanz- wie sonstige Sachspenden waren bislang nämlich beim AStA aus rechtlichen Gründen nicht möglich.
Zudem ist auch noch unklar, inwiefern welche dadurch finanzierte "Aktion" den edlen studentischen Guthaben-Spendern zugute kommen soll.


Montag, 2. Dezember 2013

Mitgliederdemokratie à la SPD

Es hätte ja so schön werden können:
Die breite Parteibasis, statt wie sonst nur wenige Delegierte, darf über den Kurs der eigenen Partei mit abstimmen und wird gefragt, ob man (zwar zu zuvor ausgehandelten Bedingungen) in eine Regierungskoalition mit CDU/CSU gehen möchte.
Dieser bislang traurige einmalige Schritt in einer Parteiendemokratie ist zwar mehr als überfällig gewesen, zumal es im digitalen Zeitalter schon seit Längerem einfache Möglichkeiten zu Voten großer Menschgruppen wie auch Anlässe gegeben hat.
Ob daher die Parteispitze wirklich mal die Meinung aller Mitglieder hören wollte
oder aber ob man die Basis nicht in einer Schein-Abstimmung die Partizipation vorgaukeln wollte, da man im Wahlkampf schließlich gegen die CDU/CSU mobilisiert und eine nun gewählte Rot-Rot-Grüne-Regierungsmehrheit ausgeschlossen hat, ist mehr als fraglich.


Doch ist das, was die knapp 500.000 SPD-Mitglieder in diesen Tagen in ihren Postfächern finden können, wirklich die neue innerparteiliche demokratische Mitbestimmung á la SPD?

Der dreiseitiger Brief zum Großen-Koalition-Mitgliedervotum, mit einer Seite ausschließlicher Auflistung vom "Erfolgspunkten" und einer 2/3 Seite voller Funktionärsunterschriften, fordert wiederholt dazu auf, mit „JA“ zu stimmen:
"Deshalb empfehlen wir Dir, beim jetzt beginnenden Mitgliedervotum mit JA zu stimmen. Und deshalb bitten wir, die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieses Schreibens (allsamt 34 Spitzenfunktionäre), Dich zugleich mit großem Ernst: Beteilige Dich am heute beginnenden Mitgliedervotum."...

Ist man denn so frei in seiner Wahl, wenn man so einseitig-informiert abstimmen soll?
Nicht ohne Grund ist schließlich parteipolitische (und somit einseitige) Wahlwerbung auf offiziellen Wahlzetteln zu politischen Wahlen in Deutschland untersagt, Befangenheit und vor allem Beeinflussung würden drohen.
Diese Mündigkeit, sich unbefangen ein eigenes Bild zu machen, möchte die SPD-Führung ihren Mitgliedern offenbar nicht zugestehen, was einer bermerkenswerten Abkehr von demokratischen Grundsätzen gleichkommt.

Wer hier als Parteimitglied mit "Ja" votiert, entmündigt sich somit allein schon aus demokratisch-formaler Sicht zum unmündigen "Abnicker" - für wahre Sozialdemokraten ein unwürdiges Verfahren.

Mittwoch, 20. November 2013

Zwangsentwertung der Bib-Kopierkarte

Erstaunlich, welche Kurzmitteilung gestern auf der Homepage unserer Universität auftauchte:

 
Quelle:
http://www.uni-duesseldorf.de/home/startseite/news-detailansicht/article/kopierer-dienstleister-insolvent.html?cHash=9e5195b09d4378cbfbc602a0f7e5de5e
(Stand: 20.11.13, 13:38Uhr)

Insgesamt studieren mit uns circa 25.000 Studiere und werden gleich zu Beginn des Studiums in vielen Lehrveranstaltungen dazu aufgerufen, sich u.a. Kopier-/Druck-Karten für die Nutzung der Kopierer/Drucker in den Räumen der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) sowie Verbunds-/Fachbibliotheken anzuschaffen.
Diese Kopierkarten erhielt man jahrelang gegen eine Pfandgebühr sowie für ein Guthaben (das jeder Kartenbesitzer in Vorleistung zahlte), welches dann an den genannten Geräten "wegkopiert/weggedruckt" werden konnte.
Dabei war die Nutzung dieser Kopierer/Drucker nicht nur als mögliche Alternative zum Kopierer/Drucker zu Haus gedacht, sondern war z.T. sogar zwingend erforderlich, wenn z.B. Literatur in analogen Semesterapparten am Standort der Bibliothek nicht-ausleihbar gebunden war, jedoch die Lehrkräfte die Bearbeitung der Literatur sowie die Vorlage in den Lehrveranstaltungen in Papierform  einforderten - zumindest an der größten Fakultät, der Phil-Fak, kein unüblicher Vorgang. Ähnliches gilt auch für die Fach- bzw. Verbundsbibliotheken, die i.d.R. Präsenzbibliotheken sind, wo das Kopieren/Drucken meist die einzige Alternative zum analogen Bearbeiten geboten hat.

Jenes Kopieren/Drucken ging bislang ausschließlich über einen privaten Kooperationsunternehmer und der regelte das Drucker/Kopiere in den Bibliotheken ausschließlich durch die Guthaben-Karten.
Doch nun ist bereits seit Längerem bekannt, dass der bisherige private Kooperationpartner Xdemo insolvent ist.

Inakzeptabel ist nun aber erneut die Kommunikation der Uni-Leitung, die lediglich zwei Wochen vor einer Guthaben-Ablauffrist durch eine Kurzmitteilung auf unübersichtlichen und von den meisten nicht-täglich besuchten "hhu.de-Homepage" die Studierenden in Kenntnis setzen möchte, statt über den Uni-Mailverteiler allen immatrikulierten Studierenden eine kurze, aber persönlich zugestellte, Information zukommen zu lassen.
Bedauernswert auch, dass man nur zwei Wochen vorab überhaupt darüber informiert wird, dass bereits am 7. Dezember das bis dahin noch bestehende, eigene Guthaben verfällt.
Soll man nun seine z.B. 5,00€ Restguthaben auf einen Schlag mit irgendwas wegkopieren?

Selbst wenn alle über 20.000 Studierende am 07.12.2013 jeweils noch 1,00€ Guthaben auf ihren Kopier-/Druck-Karten haben sollten, wäre dies individuell zwar ein geringer Schaden, in der Summe aber ein gewaltiger. Zudem verfällt der von den Studierenden ebenfalls in Vorkasse geleistete Kartenpfand ebenfalls, was in der Summe erneut einen bedenkenswerten finanziellen Schaden darstellt.

Das Guthabenkarten-System war bislang die einzige methodische Möglichkeit für z.T. zum Studium gehörende Leistungen:
Die Universitäts-Leitung trägt hier eine Verantwortung, wenn sie entscheidet, exklusiv einem privaten Kooperationspartner dieses Monopol zur Bereitstellung solcher universitärer Dienstleistungen zu übertragen.
Dieser Verantwortung wird man aber nicht gerecht, wenn man eine Zwei-Wochen-Frist setzt, diese schlecht kommuniziert und anschließend eine finanzielle Enteignung vornimmt!

Zumal die Uni-Leitung die Frage beantworten muss, welche Gegenleistungen sie selbst für den exklusiven Kooperationsvertag mit dem nun insolventen privaten Dienstleister Xdemo erhalten hat:
Hat der die Uni-Leitung oder die ULB auch einen finanziellen Schaden durch diese Insolvenz, oder tragen den Schaden lediglich die über 20.000 Studierenden mit ihren vorab geleisteten Guthaben, für das sie ab dem 07.12.2013 nichts mehr bekommen?

Daher folgender Antrag auf der nächsten, Ende November 2013 stattfindenden Sitzung des Studierendenparlamentes unserer Universität: 


Interessant ist vor alle, das mindestens eine NRW-Universität Rheinaufwärts ein ähnliches Problem deutlich sozialer lösen konnte/wollte:
Die Universität Bonn war ebenfalls eine Kooperation mit dem nun insolventen Kopier-Dienstleister Xdemo eingegangen, fand jedoch im Gegensatz zur Universität Düsseldorf eine Möglichkeit des Übergangs zu einem neuen Kooperationspartner, wo kein Guthaben entwertet wurde.
Zitat von der Universitätshomepage Bonn:
"Die Universität Bonn deckt die Kosten für Pfand und Guthaben der bisher verkauften Kopierkarten, die sonst beide für die Nutzer verloren gewesen wären."

Quelle: 
(Stand: 20.11.13, 17:31Uhr)

Da das Thema durchaus  auch für die Uni-Zeitung "CampusD" interessant ist, wird momentan für einen Artikel in der nächsten Ausgabe (Anfang Dezember) recherchiert. Folgende Anfrage zur Klärung von aufgekommenen Hintergrundfragen wurde daher am 21.11.13 gegen 14 Uhr an die Universität geschickt:



Nachdem auch nach den Anfragen und Anträgen im Studierendenparlament keine Abkehr von der Entwertungsfrist am 07. Dezember erreicht werden konnte, will nun der AStA bis zum 20. Dezember restliche Guthabenkarten einsammeln und den Erlös daraus für eigene Zwecke verwenden.
Mehr dazu im aktuellen Beitrag AStA-Charity?!.

Samstag, 10. August 2013

Böses Rot-Grün, Gutes ... ?

Also am schlimmsten, am alleralleralleraller schlimmsten.... ist wirklich die Sache mit dem Fast-Food, böses Rot-Grün!
 

Quelle der Real-Satire (man will`s kaum glauben):
Kanzlerinparteihomepage www.cdu.de

Da fragt man sich schon, was bei inhaltsleeren Schwarz-Gelben Wahlprogrammen und der hier aufgezeigten "schlimmen Alternative", wobei Schwarz-Geld sich selbst vermutlich eh als "alternativlos" sieht, im September überhaupt zur "Wahl" bzw. "Abwahl" steht.

Das Glaubwürdigkeitsproblem in die Parteiendemokratie ist bisweilen dermaßen erschüttert, dass das Wahlcredo "Wahl des kleineren Übels" wohl kaum noch eine Option zu sein scheint; den demokratischen Gedanken kann man durch diese praktizierte Art des politischen Weichspühlens mangels Alternativen und allgemeinem opportunistischem Politikstils auch nachhaltig beschädigen.

Kleine Denksportaufgabe zum Schluss:
Es heißt, der Politische Wille des Volkes würde im Parlament abgebildet werden.
Ist die bewusste Nicht-Wahl nicht auch ein Politischer Wille des Volkes?
Und müssten demnach nicht mindestens 1/3 der Sitze im Parlament leer bleiben, da 1/3 der Wahlberechtigten eben nicht gewählt haben, und nur die übrigen 2/3 Sitze auf die gewählten Parteien verteilt werden?
Demnach wäre die größte Fraktion im Parlament die nicht-wählende Bevölkerung, was den Parteien eigentlich Grund genug sein sollte, als eigentliche Herausforderung angesehen zu werden.

Sonntag, 14. Juli 2013

Schafft der AStA den Seximus?

Nun erkennen selbst große überregionale Medien wie der SPIEGEL die Brisanz des Themas "Sexismus auf dem Campus"...
 

Zum vollständigen Artikel geht`s hier.

Wie eine politische Realitätsverweigerung erscheint da der Versuch von einzelnen Mitgliedern der Juso-Hochschulgruppe und Fachschaftenliste vom 8. Mai 2013, ein "autonomes AStA-Männerreferat" an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gründen zu wollen. Die Protagonisten geben sich zwar offen pro Gleichberechtigung/-stellung, übersehen aber den relativierenden Charakter einer solchen Gründung gegenüber anderen unbestrittenen "autonomen Referaten", die tatsächlich Minderheiten mit ihren spezifischen Problemen helfen möchten. Mit einer solchen Gründung würde zudem auch die jetzt selbst im SPIEGEL publizierte Problematik weiter bagatellisiert werden, da man statt ein effektives Angebot bei Sexismus-Vorwürfen zu schaffen mit einem Männerreferat gegenteilige Tendenzen zumindest nicht inhibieren könnte.

Problematisch ist besonders, dass bekannte Kritiker der Gendertheorien aus den Reihen des RCDS seit knapp einer Woche Teile der gewählten neuen AStA-Koalition mit Juso-Hochschulgruppe und Fachschaftenliste sind und sogar im AStA-Vorstand Platz genommen haben. Vergessen scheint, dass auf der 15. Sitzung des Studierendenparlamentes der vergangenen Wahlperiode 2012/13 vom 3. Juni 2012 unter Tagesordnungspunkt 6 des Protokolls steht, dass sich auch verschiedene Teile der Juso-Hochschulgruppe dazu bereit erklären, sich zum "Ausarbeiten des Umgangs und Verständnisses mit dem Thema Sexismus" zusammensetzen zu wollen und das selbst Thema auf der konstituierenden Sitzung des neu-gewählten Studierendenparlamentes vor knapp einer Woche sein sollte.

Doch auch durch diese neue AStA-Koalition, wo sich nun mancher Protagonist der Männerreferatsgründung in entscheidender Position im AStA wiederfindet und mit RCDS-Reaktionären zusammenarbeitet wird (welche sich nicht einmal dazu in der Lage sehen, das grammatikalische Neutrum "Studierende" gegenüber dem maskulinen "Studenten" zu verwenden), darf der progressiver Wille zur Thematisierung von Sexismus auf dem Campus nicht Schaden nehmen und muss nach wie vor ganz oben auf der hochschulpolitische Agenda stehen.

Mittwoch, 10. Juli 2013

Rechtsruck im AStA der HHU Düsseldorf ?!

Neuwahl des Studierendenparlamentes?

Nach der Wahl ist vor der Wahl....
Auf der gestrigen konstituierenden Sitzung des, von den Studierenden vom 17. bis 21. Juni 2013 mit nur mageren 9.57% gewählten, neuen Studierendenparlamentes wurden im wesentlichen das neue Präsidium sowie ein neuer AStA-Vorstand gewählt.
Die sieben Fraktionen des Hauses, angeführt von der Juso-Hochschulgruppe mit 5 Sitzen und gefolgt vom RCDS mit 3 Sitzen, wie der Fachschaftenliste mit 2 Sitzen, der Liberalen Hochschulgruppe mit 2 Sitzen, den Unabhängigen mit 2 Sitzen, den Kitty-Hooligans mit 2 Sitzen und Campus:Grün mit einem Sitz, haben bereits zuvor in Koalitionsverhandlungen versucht, eine handlungsfähige neue AStA-Koalition zu schmieden, die rechnerisch auf eine Mehrheit von mindestens 9 der insgesamt 17 Sitze des SPs bauen sollte.

Neuwahl des Präsidiums?

Als neuer Präsident des Studierendenparlamentes wurde Robin P. von der Juso-Hochschulgruppe gewählt - hier spielte offenbar keine Rolle, das selbiger u.a. vor knapp zwei Monaten bereits eine umstrittene "Vollversammlung zur Gründung eines autonomen AStA-Männerreferates" versucht hat zu moderieren, aufgrund dessen sich Teilnehmer_innen diskriminiert fühlten, eine Eskalation der Gewalt folgte, welche durch mangelhafte Vorbereitung der Veranstaltung fahrlässig in Kauf genommen wurde und wofür sich Robin P. später öffentlich zur Entschuldigung genötigt sah.
Seine Stellvertreterin wurde eine Newcomerin aus den Reihen des RCDS, obwohl immer viele Mitglieder des SPs kritisierten, dass die Art der Führung von Sitzungsprotokollen häufig zu Wünschen lasse und jemand, selbst zum ersten Mal auf einer SP-Sitzung überhaupt, nun diese Aufgabe dennoch übernimmt. Getreu der unterschriebenen Mitgliedschaft im RCDS gehört sich für die gewählte Kandidatin natürlich auch, im frischen Besitz eines CDU-Parteibuchs zu sein, was erneut den Beigeschmack des "Steigbügelhalters AStA" für politische Karrieren zumindest nicht entkräften kann.
Im Nachhinein als bedenklich muss auch eine persönliche Erklärung vom nun frisch in Amt gewählten Präsidenten Robin P. von der konstituierenden Sitzung vom 10.Juli 2012, also nur ein Jahr zuvor, gesehen werden, wo jener zu Protokoll gab, er "finde es sehr bedauerlich, dass diese Koalition [...] lieber ihren eigenen Kandidaten durchprügelt, statt wie im letzten Jahr auf einen von einer breiten Mehrheit im Studierendenparlament getragene Präsidentin/getragenen Präsidenten zu einigen. Dies lässt mich den kommunizierten Willen der Koalition zur enger Kooperation mit der Opposition [...] zumindest zweifeln."
Kaum im Amt, scheinen diese Vorbehalte des vorherigen Jahres bei Robin P. im Besonderen und der Juso-Hochschulgruppe im Allgemeinen offenbar wieder verdrängt worden zu sein, weshalb man ohne Kommunikation mit der Opposition (immerhin 7 von 17 Sitzen im neuen SP) an sich andere Maßstäbe anlegt und entgegen der eigenen ursprünglichen Forderung handelt.

Neuwahl des AStA-Vorstands?

Es zeichnete sich als schon bei der Wahl des Präsidiums ab, dass sich eine neue AStA-Koalition aus Juso-Hochschulgruppe (5 Sitze), RCDS (3 Sitze) und Juniorpartner Fachschafteliste (2 Sitze) gebildet hat. Entsprechend setzte sich auch der Vorstand aus dem "alten und erfahrenen" Vorsitzenden Ryuta H. (Fachschaftenliste) sowie den "Neulingen" Gerrit S. und Sarah D. (beide Juso-Hochschulgruppe) und Arantzazu "Arantxa" B. E. (RCDS) zusammen.
Dabei ist vor allem die Kandidatin des RCDS innerhalb der Verfassten Studierendenschaft bisher eher negativ in Erscheinung getreten:
So wurde sie zwar in der Amtsperiode 2011/12 als Referentin im Hochschulpolitikreferat in den AStA gewählt, trat dann aber "aus persönlichen Gründen" nach kurzer Dauer mit wenig bleibender Substanz ihrer Arbeit von Ihrem Posten zurück. Ähnlich verlief es in der vergangenen Amtsperiode 2012/13, wo sie sich zunächst als stellvertretendes Präsidiumsmitglied wählen ließ, dann aber nach kurzer Zeit ebenfalls "aus persönlichen Gründen" den Posten hinschmiss. Verantwortungsvoller Umgang mit Ämtern auch in schwierigen Situationen sieht anders aus.
Diese mangelhafte Kontinuität hält die ehem. RCDS-Vorsitzende jedoch nicht davon ab, sich gerne lautstark zu politischen Themen zu äußern und das auf eine Art und Weise, die jedwede Validität ihrer Thesen spürbar vermissen lässt. Vor persönlichen Denunziationen, etwa im Zuge der Debatte um die Männerreferat-Eskalation, schreckt sie auch öffentlich z.B. auf der Wahlparty am 21. Juni 2013 nicht zurück, wo sie bewusst unterhalb der Humanität Kommilitoninnen beleidigt um sich anschließend wie schon öfter feige per Mail, wortkarg und knapp, zu entschuldigen. Der eigenen Parteikarriere im RCDS, wo sie nach Internetrecherche auch im NRW-Landesvorstand "aktiv" zu sein scheint, in der Jungen Union und in der Überpartei CDU tun solche politisch fragwürdig-einseitigen Auftritte indes keinen Abbruch.

Interessant an dieser neuen Koalition ist vor allem, wie sie sich inhaltlich verbiegt, um gemeinsam die Macht an sich reißen bzw. dann untereinander zu verteilen:
Die Fachschaftenliste, einst mit 6 und letztes Jahr immerhin noch mit 5 Sitzen stärkste Kraft im SP, stellt seit 2010 kontinuierlich, zunächst mit Yasemin A. und später mit Ryuta H., die AStA-Vorsitzenden. Nach der Abspaltung durch die "Unabhängigen" unter Yasemin Akdemir im Frühjahr dieses Jahres verlor die Liste massiv an Zustimmung bei der Wahl im Juni und hat mit nun nur 2 Sitzen jenen "Mini-Status" wie die meisten Listen des SPs inne. Um nicht ganz in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden, koaliert man also mit Minimalforderungen und Dank "politischer Neutralität" im Zweifel mit jedem, da man schließlich schon im Wahlkampf verlauten ließ, es gehe einem um die "Inhalte", die sich nach dem eigenen Selbstverständnis vor allem um die Totschlags-Forderung "Pragmatismus" drehen, und eher weniger um die sonstige politische Gesinnung der Protagonisten.
Dem RCDS geht es da nicht viel anders: Er führte zwar jahrelang ein Schattendasein an unserer Hochschule, rutschte jedoch seit langem erstmals 2010/2011 für ein Jahr in eine AStA-Koalition u.a. mit der Fachschaftenliste, konnte sich fortan in der Verfassten Studierendenschaft etablierten und kann seither steigende Neumitgliederzahlen sowie Zuwächse bei den Uni-Wahlen für sich verbuchen. Dennoch sind die spärlichen Anträge im SP meist nicht Mehrheitsfähig gewesen, weshalb man sich nun offenbar auch inhaltlich derart zu verbiegen bereit sieht, eine Koalition mit der Juso-Hochschulgruppe einzugehen, die man noch unlängst politisch bekämpft hat.
Die Jusos sind, mit dem Gewinn eines weiteren Sitzes, nun mit insgesamt 5 Sitzen stärkste SP-Fraktion und hatten daher die freie Wahl der Koalitionspartner - so gab es bis kurz vor der gestrigen konstituierenden SP-Sitzung immer auch eine Option für eine Juso (5), Fachschaftenliste (2), Kitty-Hooligans (2) und Campus-Grün (1) Koalition, also eine Fortsetzung der Bestehende. Vor allem inhaltlich schien diese mögliche Variante Vorteile zu bieten, etwa bei der Frage nach einem Selbstbestimmtem Studium, der Wohnungssituation in Düsseldorf, Stud. Initiativen wie Zivilklausel und Tierrechte, dem allgemein-politischen Mandat des AStAs etc.
Die nun bevorzugte Koalition mit dem RCDS degradiert im Gegenzug die sonst starke Fachschaftenliste zum Juniorpartner eines Dreierbündnisses, was inhaltlich, vergleicht man die Wahlprogramme, wenig gemein hat:
Der RCDS kritisiert ungeniert "Geldverschwendung" im und "Bevormundung" durch den AStA, wofür Jusos und Fachschaftenliste wiederum inhaltlich stehen;
der RCDS grenzt sich nicht klar von Burschenschaften ab und duldete stattdessen sogar deren Mitglieder auf seiner Wahl-Kandidatenliste und zuvor auch innerhalb der gewählten Fraktion;
der RCDS känzelt unqualifiziert Gleichberechtigungsbestrebungen etwa in der Begriffsgeschichte, wo er selbst das Neutrum "Studierende" durch das maskuline "Studenten" ersetzt und konsekutiv von "Studentenparlament" und "Allgemeiner-Studenten-Ausschuss (AStA)" spricht und schreibt;
der Düsseldorfer RCDS ist zudem landes- wie bundesweit auch in der Jungen Union (JU) gut vernetzt und leugnet dennoch beharrlich aber unglaubwürdig die Beschlüsse des Gesamtverbandes, etwa zu Studiengebühren oder gar zur Abschaffung der Verfassten Studierendenschaft selbst;
der RCDS steht der politischen Meinung der CDU ebenfalls sehr nahe - so wurde etwa im Düsseldorfer Fall der ehem. Bundesbildungsministerin Anette Schavan (CDU) die Parteikollegin wortstark gegen den Plagiatsvorwurf verteidigt und sogar das rechtlich-legitime Verfahren an der eigenen Düsseldorfer Hochschule unberechtigt kritisiert - es wäre erstaunlich gewesen zu sehen, wie sich ein AStA unter RCDS-Beteiligung damals öffentlich positioniert und womöglich später Zurückrudern hätte müssen.

Es stellt sich berechtigt die Frage, was nun diese neue Koalition eint:
Die vermeintlich einzige Möglichkeit von Einflussnahme seitens der Fachschaftenliste?
Die wirklich einige Möglichkeit wieder in den AStA zu kommen seitens des RCDS?
Der Schmerz über die Folgen der Männerreferat-Eskalation und daraus resultierende persönliche Differenzen mit anderen Gruppen bei der Juso-Hochschulgruppe?

Die Gründe für diese Juso-FSL-RCDS-Koalition mögen vielschichtig sein, aber im inhaltlichen liegen sie nicht: Es ist vielmehr eine Koalition, die sich entgegen inhaltlicher Überschneidungen eher aufgrund persönlicher Aversionen von anderen Koalitionsmöglichkeiten abgewendet hat und damit in Kauf nimmt, inhaltlichen Stillstand auf Kosten aller Studierender zu verantworten. Statt eine mögliche breite Koalition mit drei gleichberechtigten Gruppen zusätzlich zur dominanten Juso-Hochschulgruppe weiter fortzusetzen und die weiten inhaltlichen Überschneidungen weiter auszubauen, vollzieht besonders die Juso-Hochschulgruppe hier eine politische Kehrtwende und begünstigt die Festigung reaktionärer Ideologien durch den RCDS in der Verfassten Studierendenschaft.

"Neuwahl" ins Kommunikationsreferat?

Einen letzten herben Beigeschmack hat auch die Wahl des bis gestern noch amtierenden Mitglieds des AStA-Vorstands Julia K. (Juso-Hochschulgruppe) in das "Kommunikationsreferat" des AStAs -  wie in der "großen Politik" scheinen hier wenig Berührungsängste zu bestehen, das sich treu ergebene Mitglieder aus den Reihen der koalierenden Hochschulgruppen Posten für die "Zeit danach" zuschanzen und auf Kosten der beitragszahlenden Studierenden vergüten lassen. Anders kann man diesen und sicher auch weitere Vorfälle nicht nennen, da diese Stelle zwar öffentlich ausgeschrieben wurde, jedoch noch unter der Amtsführung von Julia K. im AStA-Vorstand, sie und ihre Parteikollegen aus der Juso-Hochschulgruppe die Bewerbungsgespräche geführt haben und nun sie selbst als Kandidatin ausgewählt wurde:
Jede Berufungskommission an der übrigen Universität wäre hier wohl wegen des Verdachts der Befangenheit mit einem solchen Besetzungsvorhaben gescheitert, jedoch scheint diese AStA-Koalition es mit moralisch vertretbaren Entscheidungen zum eigenen Nutzen eher weniger genau nehmen zu wollen und setzt daher konsequent auf Personenkult statt inhaltliche Schnittmengen.